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Beim ersten Marathon in der Zeitung, was will man mehr.

Der Anfang

1996 fing alles an.

Dies ging alles gut bis zu dem Tag, als mein bester Freund mir etwas vom TRIATHLON vorschwärmte (ich mit 6239 er hier auf dem Bild links neben mir). „Super, echt toll, Riesenerlebnis.“ Er hat solange erzählt, bis ich dann endlich gesagt habe, dass ich das auch einmal probieren wolle. Im Fieber der Vorbereitungen begann ich im Winter mit dem Schwimmen, und zwar wie ein Weltmeister. Zwei- bis dreimal die Woche, soviel bin ich mein ganzes Leben noch nicht geschwommen. Zuerst hieß es für mich Brustschwimmen und so war ich froh, dass ich nach den ersten Wochen den Hintern richtig hoch bekam und nicht wie eine bleierne Ente herumpaddelte. Parallel dazu lief ich. Mein Pensum lag zu diesem Zeitpunkt etwa so bei 20 km die Woche. Ich empfand, dies sei für mich doch schon eine ganze Menge. Doch zuerst bereitete ich mich nicht auf einen Triathlon vor, sondern auf den 25 km von Berlin Anfang Mai 1996. Ich konnte mir noch nicht so richtig etwas darunter vorstellen, aber es ist bestimmt auch besser so gewesen. Indessen wurde es Frühling und um das Triathlon Training komplett zu bekommen, legte ich mir ein Rennrad zu. So fing ich langsam an zu radeln. 20 km reichten mir so für den Anfang. „Zuerst war aber der Lauf dran. Mit etwas Lampenfieber ging ich an den Start. Ich hätte mich gut vorbereitet, meinte ich, wenn ich am Nachmittag nicht arbeiten müsste, würde ich mich bestimmt auch etwas besser fühlen. Los geht’s. Der Start war genial. Tausende von Läufern die sich für das entrichtete Startgeld durch die Stadt quälen dürfen. Ich lasse mich von der Euphorie treiben und renne wie ein Wahnsinniger. Das geht auch bis zum km 12 ganz gut. Ab km 15 wird es langsam schwerer und ab km 17 geht nichts mehr. Ich musste dem viel zu hohem Anfangstempo Tribut zollen. Am liebsten hätte ich mich auf den Boden geworfen, aber da waren noch die Tausende von Zuschauern, die das verhinderten und mich förmlich ins Ziel trugen. Ich hatte es geschafft, aber die letzten 8 km waren die schwersten meines Lebens.“ Das Arbeiten am Nachmittag habe ich nur im Koma ertragen. Niemand möge mich befragen, was ich da gemacht habe und wie ich es überstand. Ich habe mich nur gequält und es überstanden. Nach einer Woche ging es mir wieder etwas besser und ich machte meine ersten Laufversuche, dabei hatte ich starke Knieschmerzen. Ich versuchte nun erst einmal auf eine andere Sportart umzusteigen und begann verstärkt Rad zu fahren. Es ging so lala voran, aber Rennen war nicht viel drin. Ich musste mein Knie auskurieren, das half alles nichts. Was mir zu dieser Zeit als Einziges wirklich gut bekam, war das Schwimmen. Im Juni hatte ich den Triathlon für dieses Jahr abgeschrieben. Erst Mitte Juli ging es mit dem Lauftraining wieder bergauf und so entschloss ich mich, wenn es schon nicht mit dem Triathlon klappt, am Berlin-Marathon teilzunehmen. Ich begann, mich intensiv vorzubereiten, denn ich wollte nicht wieder im Koma enden. Mein Knie war wieder in Ordnung. So schaffte ich es, bis Ende Juli ein Trainingspensum von 70 km die Woche zu erreichen. Das sollte für den Marathon reichen. Das Training lief gut. Ich hatte mich gut ernährt, viel über das Lauftraining gelesen und so ging ich am 29. September 96 an den Start. „Es ist schon faszinierend mit 18.000 Menschen durch die Stadt zu rennen. Da läuft es einem schon zwischendurch öfter kalt den Rücken runter, wenn Tausende Zuschauer die Sportler anheizen. Ich ging die Sache ruhig an, mich jäh an das 25 km Desaster erinnernd. Ab km 12 steigerte sich langsam das Tempo und bei km 18 verabschiedete ich mich von meinem Freund und Trainer, den ich zu diesem Lauf verdonnert hatte. Er konnte leider nicht so umfangreich trainieren, wie ich und war deshalb auf dem Mittelbereich vorsichtiger. Ich lief bis km 30 ein gleichmäßiges Rennen, und eben an diesem Punkt sollte sich auch entscheiden, wie gut ich mich vorbereitet hatte. Ich nahm jede Verpflegungsstelle mit und trat ruhiger. Ab km 38 ging es dann wieder schneller, ich hatte mir meine Kräfte gut eingeteilt. Die Zuschauer trugen mich förmlich den Kurfürstendamm entlang bis ins Ziel. „So erreiche ich überglücklich das Ziel und hätte vor Freude schreien können. Und schon zu diesem Zeitpunkt wusste ich genau, dass ich den nächsten Marathon schon bald in Angriff nehmen werde.“ Jetzt bin ich hundertprozentig vom Wahnsinn Laufsport infiziert.“ Der Erste war der Schwerste, aber einen Marathon kann man nicht verlieren.“

Ja, so hat 1996 alles angefangen.  

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